Ärztin mit Maske und Handschuhe im Krankenhausflur
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Erkrankungen des Herzkreislaufsystems

Die Kardiologie (vom altgrieschischem kardia) ist die Lehre des erkrankten Herzens. In der Kardiologie unseres Departments werden Patienten mit allen Arten an Erkrankungen des Herzkreislaufsystems des Erwachsenen behandelt.

Zur Abklärung einer Herzerkrankung finden bei uns die modernsten diagnostischen Techniken ihren Einsatz.
Zur Diagnostik der Erkrankungen werden u.a. durchgeführt:

  • Laborchemische Untersuchungen
  • Transthorakale Echokardiographie (TTE)
  • Transösophageale Echokardiographie (TEE)
  • Stress-Echokardiographie
  • Ergometrisches Belastungs-EKG
  • Laufbandergometrie
  • Langzeit-EKG
  • Langzeit-Blutdruckmessung
  • Spirometrie
  • Ultraschalluntersuchung der Gefäße (Doppler- und Duplex-Untersuchungen)
  • Schellong-Tests
  • Kipptisch-Untersuchungen
  • Linksherzkatheter-Untersuchungen
  • Rechtsherzkatheter-Untersuchungen
  • Entnahme von Herzmuskelgewebe (Myokardbiopsie)
  • Herzbeutelpunktionen
  • Kardiale Computertomographie (in Kooperation mit der Abteilung für Radiologie)
  • Kardiale Magnetresonanztomographie, inklusive Stress-MRT (in Kooperation mit der Abteilung für Radiologie)
  • Implantation von Event Recordern

Zu den therapeutischen Maßnahmen, die in unserem Department durchgeführt werden zählen u.a.:

  • Linksherzkatheter mit Implantation koronarer Stentprothesen
  • Verschluss des Persistierenden Foramen Ovale (PFO) bei krypotgenem Schlaganfall
  • Verschluss atrialer Septumdefekte
  • Verschluss des linken Vorhofohres (LAA closure)
  • Implantation von Herzschrittmachern
  • Implantation von Kardioverter-Defibrillatatoren (ICD)
  • Implantation von Herzschrittmachern zur kardialen Resynchronisation (CRT-Systeme)
  • Implantation von subkutanen Defibrilltatoren
  • Implantation von kabellosen Herzschrittmachern (leadless pacing)
  • Verödung (Ablationen) von Herzrhythmusstörungen
  • Elektrische Kardioversionen

Je nach Krankheitsbild werden kardiologische Patienten ambulant oder stationär behandelt. Für die Ambulante Behandlung stehen uns in unserer Dependance in Lahr und in Offenburg kardiologische Ambulanzen zu Verfügung. Für die stationäre Behandlung haben wir mit Telemetrie ausgestattete Stationen, die eine lückenlose Überwachung der Herzrhythmus unserer Patienten/-innen erlauben.

Die Koronare Herzerkrankung

Bei der koronaren Herzerkrankung handelt es sich um die Verkalkung der Herzkranzarterien. Hat diese Verkalkung ein gewisses Ausmaß angenommen, so bekommt der Herzmuskel nicht mehr ausreichend Blut. Es kommt zur sogenannten Ischämie des Herzmuskels und schlimmstenfalls zum Herzinfarkt. Ist es zu einer relevanten Verkalkung der Herzkranzgefäße gekommen, so kann durch einen Linksherzkatheter das Koronarsystem dargestellt werden. Zeigt sich dabei eine relevante Engstelle der Koronarien, so wird in der gleichen Untersuchung das entsprechende Gefäß erst mit einem Ballon geweitet und anschließend mit einem Stent behandelt. Die Herzkatheteruntersuchung erfolgt in aller Regel über die rechte Handgelenkarterie, was für den Patienten den Vorteil hat, dass er sich nach der Untersuchung direkt mobilisieren kann. Wenn keine Stentimplantation notwendig ist, kann der Patient meistens am gleichen Tag nach Hause gehen, ansonsten werden die Patienten für eine Nacht auf unserer Station überwacht.

Interventioneller Verschluss eines Persistierenden Foramen ovale (PFO-Verschluss)

Es gibt unterschiedliche Ursachen aufgrund derer man einen Schlaganfall bekommen kann. Die Ursache bei manchen Patienten liegt in einem kleinen Substanzdefekt der Vorhofscheidewand, dem sogenannten persistierendem Foramen ovale (PFO). Dieses PFO ist angeboren und kann durch einen kurzen Eingriff mit einem Schirmchen verschlossen werden.
Patienten, die einen Schlaganfall erlitten haben und bei denen ein PFO verschlossen wurde, erhalten dadurch einen Schutz, dass aufgrund des PFO nicht ein erneuter Schlaganfall besteht.

Interventioneller Verschluss des linken Vorhofohres

Vorhofflimmern ist die häufigste Herzrhythmusstörung in Deutschland. Die meisten Patienten mit Vorhofflimmern benötigen eine therapeutische Blutverdünnung, da sie ansonsten ein deutlich erhöhtes Risiko für einen Schlaganfall haben. Die Ursache für das erhöhte Schlaganfallrisiko liegt in einer kleinen Aussackung am linkem Vorhof, dem sogenannten linken Vorhofohr, in der sich bei Vorhofflimmern Blutgerinnsel bilden können. Diese Blutgerinnsel verursachen dann häufig den Schlaganfall.
Durch einen Herzkathetereingriff können wir das Vorhofohr mit einer Scheibe verschließen. Es können dann keine Blutgerinnsel im linken Vorhofohr entstehen, das Vorhofohr als Ursache für Schlaganfälle ist damit ausgeschlossen. Patienten bei denen das Vorhofohr verschlossen wurde müssen dann aufgrund des Vorhofflimmerns keine Blutverdünnung mehr einnehmen.

Rechtsherzkatheter-Untersuchungen

Die Lungen und das Herz arbeiten sehr eng zusammen. Veränderungen der Lungenfunktion wirken sich auf das Herz aus, andererseits wirken sich Herzerkrankungen häufig auch auf die Lungenfunktion aus. Ein verändertes Zusammenspiel dieser beiden lebenswichtigen Organe zeigt sich häufig in einem erhöhten Lungendruck, der sogenannten pulmonalarteriellen Hypertonie. Eine fortgeschrittene pulmonalarterielle Hypertonie kann zu schwerwiegenden Symptomen, wie massive Luftnot und eingeschränkte körperliche Belastbarkeit führen. Um eine pulmonalarterielle Hypertonie abklären zu können, muss der Blutdruck in den Pulmonalarterien gemessen werden. Dies erfolgt mit einem Rechtsherzkatheter. Der Rechtsherzkatheter wird über die Leistenvene durchgeführt und gibt Aufschlüsse über die Ursache des Lungenhochdrucks. Wenn die Ursache des Lungenhochdrucks mit dem Rechtsherzkatheter diagnostiziert wurde, kann anschließend eine spezifische Therapie erfolgen.

Ablationen von Herzrhythmusstörungen

Für invasiven Eingriffe von Herzrhythmusstörungen, sogenannten Ablationen, steht uns ein neu ausgestattetes Untersuchungslabor zur Verfügung. Mithilfe des dreidimensionalen Mappingssystems Carto 3 der Firma Biosense Webster können Rhythmusstörungen analysiert und gezielt behandelt werden. Ablationen werden dabei entweder mit den klassischen Radiofrequenzverfahren oder auch mit dem Kälteverfahren erfolgen.
Vorhofflimmern ist die zurzeit häufigste Rhythmusstörung in Deutschland. Viele Patienten kommen trotz Rhythmusstörung im Alltag gut zurecht, andere leiden vor allem unter Herzrasen, Luftnot, allgemeiner Schwäche oder Leistungsminderung. Bei diesen Patienten kann das Vorhofflimmern effektiv mit Ablationsverfahren (Pulmonalvenenisolation, PVI) behandelt werden. Die Studien und Erfahrungen der letzten Jahre zeigen, dass in diesen Fällen die Ablationsbehandlung deutlich effektiver ist als eine medikamentöse Therapie. Manchmal, besonders bei fortgeschrittener Erkrankung, sind mehrere Eingriffe notwendig, bis ein zufriedenstellendes Ergebnis erzielt werden kann.
Herzrhythmusstörungen aus den Herzkammern sind glücklicherweise selten. Gerade bei Patienten mit vorbestehender Herzerkrankung können diese jedoch vermehrt auftreten und in manchen Fällen lebensbedrohlich sein. Es drohen Herzrasen, Luftnot, Bewusstseinsverlust oder der plötzliche Herztod. Betroffene Patienten benötigen eine umfangreiche und intensive Betreuung und Behandlung, die über unser Department seit vielen Jahren auf höchstem Niveau erfolgt. Oftmals besteht die Notwendigkeit zur Implantation eines Defibrillators. Weitere Therapieoptionen sind eine medikamentöse Behandlung oder die Katheterablation (Verödung). 

Kontakt Klinikum Offenburg-Kehl

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Fax 0781 472-1002
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